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 Von im Flow sein, Kindern und Frust

Podcast-Transkript Nr. 601

Philipp: Hallo und herzlich willkommen zum Podcast der fresh-academy mit Wiebke Lüth

Wiebke: Philipp Köhler

Philipp: „… und …“ fehlte jetzt noch insgesamt. Und weil wir immer was zu feiern haben, könnten wir heute feiern, dass das unsere 80. Folge ist.

Wiebke: Wie cool! Wir feiern. Yes!

Philipp: Ich bin total stolz.

Wiebke: 80. Folge Podcast der neuen Variante Cool.

Philipp: Ich war neulich bei Freunden zu Besuch, die zwei wunderschöne Kinder haben und so als Familie total glücklich sind alle zusammen. Das fand ich echt echt cool zu sehen. Die beiden sprach mich dann an Hey Philipp, Du machst diesen Podcast mit der Wiebke und kannst Du sie nicht mal bitte was fragen? 
 
Und zwar ist es bei denen so, dass der größere der ist jetzt 5, der taucht ab in irgendwelche Dinge, zum Beispiel beim Spielen, dass er tatsächlich nicht mehr ansprechbar ist. „Es gibt Essen.“, „Kommst Du bitte zum Essen?“ und keine Reaktion. Als würde er es nicht wahrnehmen. 
 
Wir haben ein bisschen rumgefragt im Freundeskreis, gibt dann ja auch weitere Stufen noch. Wenn dann irgendwie das Hörbuch plötzlich läuft oder irgendwelche Tablet Geschichten da mit Video laufen und das so diese ganze Aufmerksamkeit wie weg scheint.

Wiebke: An sich ist das eine ganz, ganz tolle Eigenschaft, dass dieses Kind sich so assoziieren kann, so eintauchen kann in das, was er in dem Moment tut, dass er das außenrum vergisst. Das ist ein Zustand, den ganz viele Menschen wieder erreichen wollen, weil das wie ein Flow Gefühl ist. 
 
Das ist ein Gefühl von Du bist im Spiel, Du bist in dem, was Du gerade tust und es spielt dann keine Rolle, was es später sein wird, ob es die Arbeit ist, ob es der Sport ist, ob es ein Spiel ist. 
 
Du bist einfach völlig in dem Moment – und das ist was Wunderschönes.
 
Die Kinder, man sagt ja so bis sieben, denen fällt das ganz, ganz leicht, in diesem Zustand zu sein. Ich erinnere, dass bei meinen Kindern, auch wenn die gespielt haben, dann konnte außen rum sein, was wollte. Es spielte keine Rolle im Fechten, im Sport, beim Laufen, beim Marathon, egal wer, was nutzt Du diesen Zustand, um – Ich sage es mal so Alle Kräfte der Welt – in Dir zu mobilisieren. 
 
Deswegen liebe ich diesen Zustand so und es kann passieren – Ja –  dass derjenige so in seiner Welt ist, so in seiner inneren Welt, dass er dann nicht hört, wenn die Eltern zum Essen rufen. Manchmal muss man einfach zu dem hingehen und ganz vorsichtig sanft über den Arm streicheln und sagen: „Du, wir essen jetzt.“ 
 
Wenn Du jetzt zum Beispiel irgendwas tust, in dem Du total versunken bist und total konzentriert bis auf diese eine Sache. Jemand kommt rein. Manchmal nimmst Du es wahr und manchmal erschreckst Du Dich vielleicht aufgrund eines Geräusches und manchmal nimmst Du es eben nicht wahr. 
 
Ich würde das gar nicht so verteufeln. 
Ich sehe das als einen mega coolen Zustand an.

Philipp: Okay. Das ist schon mal stark, das hört ein Elternteil wahrscheinlich gern.

Wiebke: Ja, mein Sohn zum Beispiel der hat morgens locker eine halbe Stunde bis Stunde saß der im Bett und hat gespielt mit irgendwelchen Lego Figuren oder auch nachmittags auf dem Teppich – stundenlang geredet und gespielt. 
 
Ich habe den bewusst nicht gestört bei solchen Sachen, 
weil erstens finde ich es mega cool da zuzugucken und zuzuhören, 
wenn jemand in diesem Flow ist. 
 
Das ist ja glaube ich auch das, was Menschen so fasziniert 
beim Sport zuzugucken von anderen Menschen. 
Weil das Gefühl was derjenige hat, das Gefühl was rüberkommt ist, dass der andere in diesem Flow Zustand ist, der kriegt dann gar nicht mit, was passiert. 
 
Das finde ich so faszinierend, wenn ich Sport gucke oder Fechten gucke. 
Das ist das, was ich so cool finde. 
Diese Mega Flow Zustände von Sportlern. 
 
Oder auch im Konzert, wenn Menschen singen, wenn ein Instrument gespielt wird, das Orchester, der Solist, das ist das, was ich so schön finde. 
Unabhängig von dem, was als Ergebnis da rauskommt. 
 
Nur das Gefühl, was da rüberkommt, der ist so bei sich und so in diesem Hier & Jetzt diesen Zustand zu bekommen, das ist wie ein meditativer Zustand. 
 
Deswegen würde ich die Kinder aus sowas möglichst nicht rausholen, es sei denn, die haben irgendeine Verabredung und müssen los. 
 
Dann würde ich das anders lösen, dass derjenige eine Viertelstunde vorher irgendwie ein Wecker ins Zimmer gestellt bekommt oder irgendein Klingelton oder irgendwas nettes, liebevolles, um daran erinnert zu werden: 
„Du hast jetzt noch eine Viertelstunde Zeit.“

Philipp: Das heißt auch da wieder so ein ganz sanftes in Kontakt gehen und immer von vornherein die nötige Zeit einplanen, das Kind dann da langsam aus dieser Welt wieder raus zu locken.

Wiebke: Ich finde es viel spannender ,  gerade als Erwachsener, das Eltern diese Kinder dabei zu beobachten, das zu genießen. Das ist so schön, einfach dabei zu sein, wenn jemand in dieser … Ich sage jetzt mal: anderen Welt sich befindet. Ich würde jetzt unabhängig das vom Tablet oder Computer jetzt mal sagen, sondern andere Spiele.

Philipp: Ja verstehe ich, kenn jetzt auch Kinder die total in diesem Spiel-Zustand drin sind. Sobald jetzt aber jemand in den Raum reinkommt, dass sie da rausgehen und lieber dann mit dieser erwachsenen Person irgendwie was zu tun haben…

Wiebke: Dann, würde ich nicht reingehen.

Philipp: Okay, also tatsächlich diese Base lassen.

Wiebke: Ja. Das ist ja so wichtig, weil unsere Welt so wie sie jetzt geschaffen ist, hat ja auch ganz viele Ablenkungen und auch durch die Handys und alle elektronischen Dinge Werbung, Fernsehen, die unglaublich vielen Angebote, die es inzwischen gibt, die wir nutzen können. 
 
Die große Herausforderung, die ich von vielen Eltern in den Seminaren höre, ist, dass die Kinder sich angeblich nicht mehr konzentrieren können. 
Was ich nicht glaube. 
Nur das ist das, was behauptet wird.  
 
Daher würde ich einfach mal gucken und beobachten: 
In welchen Bereichen kann dein Kind sich 
richtig lange konzentrieren, 
richtig lange irgendwas tun und lange kann auch schon mal eine Viertelstunde sein. Das muss nicht unbedingt 5 Stunden sein. Das ist manchmal so eine Vorstellung von „Oh, mein Kind muss jetzt, das ne Stunde machen können“

Philipp: 8 Stunden Arbeitstag zu Hause alleine sich beschäftigen.

Wiebke: Und es geht auch um Input. 
Kinder brauchen ganz viel Input und vielen unterschiedlichen Input. 
Und was ist das, was dein Kind am meisten interessiert?

Philipp: Und dann ist ja immer wieder auch dieses Wechselspiel. Ich verstehe jetzt zum einen Mal, es ist etwas total positives, dass ein Kind in seine eigene Welt abtaucht und sich da konzentriert und seine eigenen Sinne und alles benutzt. 
 
Und da im besten Fall das Kind erst mal drin lassen bzw. da sich selbst entwickeln und entfalten und entdecken lassen. 
 
Wenn ich jetzt darauf angewiesen bin, dass wir in einer Viertelstunde los müssen oder 20 Minuten, dann lieber schon mal einen Schritt weit früher da irgendwie Bescheid geben. Vielleicht erst mal nur mit dem körperlichen Kontakt signalisieren „Hey, jetzt passiert gleich was.“ 
 
Dann gibt es auch so Situationen, wo das Kind da partout nicht raus will und sich wehrt und laut wird. 
Wie, geht man dann da damit um?

Wiebke: Das kann ich gut verstehen. 
Weil das Kind diesen Zustand so genießt. 
 
Dadurch ist alles, was stört, wenn derjenige reinkommt und vielleicht erst mal „Hallo“ sagt, das auditive Hören und dann vielleicht noch anfasst. — Gefühlt ein Herausreißen aus diesem wunderschönen entspannten Trance-Meditations-Flow-Zustand. 
 
Es gibt unterschiedliche Reaktionsweisen. 
Das Kind ist vielleicht gefrustet, weil es da jetzt raus muss, 
und versucht mit seiner Reaktion den Eltern gegenüber zu zeigen: 
„Will ich nicht. Doof. Mache ich nicht.“, 
was verständlich ist. 
 
Jetzt gibt es die zwei Komponenten Das Kind ist gefrustet, die Eltern noch nicht.
 
Fokus auf dem Wort _noch_.
 
Das Kind darf lernen. Und das ist es, was wir alle lernen dürfen in unserem Leben: 
* Wie gehst Du mit Situationen um, die Dir nicht so gefallen? 
* Wie gehst Du mit Situationen um, in denen Du gefrustet bist, in denen etwas nicht so funktioniert, etwas nicht so wird, wie Du es wolltest? 
 
Viele Eltern wollen ihre Kinder beschützen vor diesem Frust-Gefühl, vor diesem Wut-Gefühl, vor diesem sich wehren Gefühl, vor dieser Aggression, vor diesem Geschrei. Was dann kommt. Verständlicherweise. Weil… 
 
…wenn ein Elternpaar dieses auditive Laute nicht so mag, versucht es das möglichst zu unterdrücken, um es nicht oft erleben zu müssen. Es ist ganz wichtig, dass die Kinder das auch mal ausleben dürfen. Dass dieses zeigen dürfen, dass sie das nicht wollen, dass sie die Wut einfach mal fühlen dürfen. Und auf der anderen Seite ist es dann das, was ich eben dann schon angesprochen habe die Konsequenz der Eltern. 
 
Diese Konsequenz nicht leben, wie sie dann mit dem Kind weiter umgehen. Und dann sagen: „Ach gut, dann spiel halt weiter, dann gehen wir halt da nicht hin.“ oder „Ohhhch, dann sag ich halt den Termin ab.“ oder rufen jemanden an und sagen: „Du, ich schaff es jetzt nicht, ich komme eine Stunde später.“

Philipp: Das heißt, das Kind lernt. 
Wenn ich Krawall mache, 
ist die Konsequenz 
Ich bekomme, was ich will.

Wiebke: Genau, genau, genau.
 
Und das ist ein Training, was die Kinder früh ausprobieren mit ihren Eltern. Die testen ständig die Grenzen ihrer Eltern. Deswegen ist dieser Satz: „Der flexiblere führt.“ So wichtig, Dir immer in Erinnerung zu halten.
 
Je flexibler Du bist, desto leichter ist es, mit solchen Dingen umzugehen. Und das Kind testet immer wieder. Wie kannst Du Dich also anders verhalten, entspannter verhalten und gleichzeitig konsequenter verhalten und nicht immer dem Willen des Kindes nachgeben? 
 
Und Du kannst Dir ja aussuchen, was ist Dir jetzt wirklich wichtig? 
Was soll denn dein Kind lernen? 
 
Das ist auch nochmal die Frage. 
Lernt dein Kind mit dem Frust umzugehen? 
Lernt dein Kind, dass danach auch schöne Sachen passieren können? 
Lernt dein Kind sich an Verabredungen zu halten? 
Lernt ein Kind, dass wenn Du das gesagt hast, dass ihr jetzt weggeht, ihr dann auch wirklich weggeht? 
Was ist das, was dein Kind von Dir als Vorbild lernen soll? 
 
Oder lernt es? 
Es dreht sich, egal was es tut, 
immer nur alles um das Kind. 
Die Bedürfnisse der Eltern spielen keine Rolle. 
 
Das Kind, das klingt jetzt so „Tanz den Eltern auf der Nase rum“, gibt es ja so diesen schönen Ausdruck. Je mehr die Eltern versuchen, dann konsequent zu sein, desto größer der Tanz.

Philipp: Du sagst jetzt, dass Kinder von früh an eigentlich immer schon austesten.

Wiebke: Ja.

Philipp: Ist da irgendwo ein Alter, diese Konsequenz tatsächlich schon da sein sollte? 
 
Weil wenn ich mir vorstelle, dass da jemand sein Kind so beschützt, wie Du das eben erzählt hast, dass es bloß nicht diese negativen Emotionen fühlen braucht oder den Umgang damit lernen kann. Theoretisch bis 18 hat es ja Zeit… dann

Wiebke: 80 wolltest Du sagen, oder?

Philipp: Dann ist es volljährig, dann muss es aus dem Haus. Ah, stimmt. Theoretisch könnte auch länger noch zu Hause wohnen bleiben. Ich finde ja schon, dass es da kenne ich mich zu wenig aus. Aber dass es einem Kind doch verschiedene Stufen gibt der Entwicklung, das ist noch nicht mit drei eingeschult wird, wird ja auch irgendwo einen Sinn haben, weil einfach noch nicht glaube ich die die Kapazität so weit da ist.

Wiebke: Die Frage ist halt welche Kapazität. Ich kenne Kinder, die sind mit drei in der Vorschule und Kindergarten ist auch eine Art Vorschule, wo wir dazu gebracht werden in Gruppen zu sein, in Gemeinschaft sich neue Verhaltensweisen anzutrainieren, Frust zu lernen. Was ist, wenn der dein Spielzeug hat, was Du gerade haben möchtest?

Philipp: Oh ja,

Wiebke: Gemeinsames Essen, abwaschen, Sachen wegräumen, das ist eine Art Schule. Es gibt inzwischen Eltern, die auch die ganze Erziehung leider an die Kindergärtnerinnen übertragen und dann später auf die Lehrer und sagen, hab ich neulich jemanden gehabt, die sagte: 
 
„Ja, wieso? Die Kindergärtnerinnen haben das meinem Kind beizubringen, was Konsequenz ist.“ 
 
Ich sage: 
„Nein, das darfst Du ganz genauso tun. Es hat damit gar nichts zu tun…“ 
 
Und Kinder lernen ganz früh mit diesem Frust umzugehen, wenn sie feststellen, dass sie irgendwas essen möchten und noch nicht können, weil sie die Zähne nicht haben.

Philipp: Aah.

Wiebke: Dann sagen sie das will ich aber essen, was der andere ist. Und es geht halt noch nicht.

Philipp: Unabhängig vom Alter entwickelt sich das anhand der Lebensumstände, in denen Mensch gerade steckt.

Wiebke: Ja. Oder der möchte gerne Roller fahren und er kann noch nicht Roller fahren. Er möchte gerne laufen und kann doch nicht laufen. Er möchte gerne Kettcar fahren und kommt einfach mit seinen Füßen nicht an die Pedale. 
 
Wir haben von klein auf ganz, ganz viele Dinge, in denen wir lernen dürfen, mit Frust umzugehen, mit den Dingen umzugehen, die noch nicht gehen. Und im Grunde lernen wir alle in diesem Kind Alter auch an Dingen dran zu bleiben. 
 
Wenn Eltern ihren Kindern das immer abnehmen und immer für sie alles tun und immer alles so machen, dass das Kind es möglichst leicht hat und sich gar nicht mehr anstrengen muss. Das ist schon eine Herausforderung. 
 
Ich habe neulich jemanden getroffen, das fand ich sehr spannend und sehr interessant, der sein Kind, als er in die weiterführende Schule kam, in den Fußballverein getan hat. Mit den meisten andersartigen Menschen und nicht in Deutschland geborenen Menschen. Weil er sagte: „Ich bin der Meinung, dass Du Dich in deinem Leben…“, sagte er dann zu seinem Kind „mit vielen verschiedenen Nationalitäten auseinanderzusetzen hast, mit vielen verschiedenen Denkweisen und Perspektiven. Und ich bin der Meinung, dass Du das so am besten hinbekommst. Indem Du in einen Fußballverein gehst, wo nicht alle den gleichen Hintergrund haben, mit dem nicht alle die gleiche Sprache sprechen.“  
 
Das war so eine bewusste Entscheidung. Auch dass er sagte, er wollte, dass sein Sohn sich auch in bestimmten Situationen anders durchsetzen lernt. Dann hab ich gesagt, das ist ja eine Hardcore-Training. Sagte er: „Nein, das war toll.“ Für ihn war es wirklich das Allerbeste, was ihm passieren konnte. Der hat dadurch so eine große Sicht auf die Welt bekommen, auch im Sinne von wie andere Menschen ticken. Nur weil jemand eine andere Sprache spricht oder anders erzogen wurde, nicht genauso liebenswert ist, nicht genauso gut ist. Ich fand das wirklich toll.

Philipp: Ist ja auch da wahrscheinlich wieder diese Beobachtung des eigenen Kindes und zu sehen, ob es da eine Herausforderung gerade hat, mit der es umgehen kann und umgehen wird oder ob es total überfordert wäre und in einem totalen Bootcamp Programm plötzlich unterliegt. Da sind ja auch noch mal große Abstufungen dazwischen.

Wiebke: Ja, wenn ich mir überlege, ich bin sehr sehr sehr behütet aufgewachsen. Ich habe das nie mitbekommen, dass es irgendwelche Schlägereien gibt oder irgendwelche schrecklichen Sachen da draußen. 
 
Das war von der Koppel, wo wir Fußball gespielt haben oder zum Fecht Verein. Das war immer ein bestimmtes Umfeld und da gab es keine großen Schwierigkeiten auf menschlicher Ebene. Ich habe auch schon früher keine Nachrichten gucken wollen. Ich wollte diese schrecklichen Sachen, die es da draußen auf der Welt gibt, einfach nicht sehen und nicht hören. Ich bin auch weiterhin der Meinung, dass ich das nicht brauche. Ja, die Augen davor zu verschließen beschützt einen nicht davor, dass es die Dinge nicht gibt. Wenn Du es nicht sehen willst, heißt es nicht das es nicht gibt. 
 
Und ich bewundere die Menschen, die tagtäglich damit zu tun haben, die tagtäglich auch in irgendwelchen Gebieten leben, wo sie herausfordernste Umstände haben. Ich bewundere das und ich helfe auf andere Art und Weise lieber. Ich muss mir das nicht ständig angucken, weil das auch bedeutet, dass derjenige sich gut dissoziieren kann. Ja deswegen ich bewundere die Ärzte, die Feuerwehrleute, alle, die auch in Notsituationen einspringen. Da bin ich so dankbar, dass es diese Menschen gibt. 
 
Ich springe lieber ein in psychischen Notsituationen oder überhaupt in solchen Situationen, in denen ich auf andere Art und Weise helfen kann. Und das muss jeder für sich wissen. Mir hilft es, wenn ich das nicht immer sehe. 
 
Ich habe mir das Frust Training durch das Fechten beigebracht. 
 
Weil da gibt es Tage, an denen (ich) im Turnier zum Beispiel alle Gefechte verloren hab. Und dann bin ich 400 Kilometer weit gefahren zum Turnier und konnte zwei Stunden später wieder mein Fechtsack packen und 400 Kilometer wieder zurückfahren.

Philipp: Wow.

Wiebke: Das ist schon passiert. In der Anfangsphase, in denen ich Turniere gefochten habe, da bin ich halt – wir nennen das so schön: in der Vorrunde rausgefallen – und das war frustig. Es war mega frustig.
 
Diesen Frust zu überwinden und sagen:
„So, Du rappelt sich jetzt wieder auf, Du stehst wieder auf.“ 
Du fragst dich: „Was hast Du gelernt?“ 
Du fragst dich: „Was nimmst Du an neuen Strategien mit?“ 
Was ist das, was Du das nächste Mal Neues ausprobierst? 
 
Und das mit den Kindern ganz genauso, denen das beizubringen. So, wenn irgendwas nicht so funktioniert, dann mit den Kindern zu reden und sagen „Okay, Du bist jetzt gefrustet. Was frustet Dich?“ 
 
Einfach mal wirklich, dass das Kind das aussprechen kann. 
Und das Kind sagt dir, worum es geht.
„Ja, ich am liebsten noch länger gespielt.“ 
„Ja, das verstehe ich.“
 
Dieses Annehmen der Gefühle. Und die Gefühle anzunehmen und dann ja weiter zu fragen: „Wie glaubst Du denn, dass Du damit noch besser umgehen kannst?“ oder „Was hilft Dir denn, dass Du Dich jetzt besser fühlst?“ und im ersten Moment kommt „GarNix!“ Und das mit dem Kind zu besprechen und das lernt so schnell. Die Kinder sind Lern-Maschinen.
 
Das ist so geil! Auch mit den Gefühlen. Die sind da so gut drin und so schnell drin. Was am meisten hilft ist natürlich immer wieder darüber zu reden, darüber zu sprechen und auch als Eltern über die eigenen Gefühle mal zu reden, weil das Kind das ja von Dir lernt. 
 
Da sind wir bei der Unterstützungs-Aufgabe für diese Woche:
Wenn Du Kinder ha(b)st, dass Du sie einfach mal diese Woche beobachtest, wie diese Kinder in den Flow kommen, wie sie in dieser tollen eigenen Welt leben, vielleicht für die, die ein bisschen ältere Kinder haben. Wenn Du sie beobachtest, gibt es noch andere Dinge, wie sie in den Flow kommen, ohne Computer und ohne Handy? 
 
Und wie kommst Du in den Flow? 
Wie bekommst Du diesen entspannten Zustand in Dir hin? 
Mit dir? 
Das Du versunken bist in einer anderen Welt? 
 
Wenn Du Karten spielst, Musik machst, was liest und einfach mal Dich diese Woche beobachtest, damit Du auch dann nicht nur bei deinen Kindern das unterstützen kannst, sondern auch bei dir. 
 
Wenn Du jetzt keine Kinder hast, dann beobachtest Du Dich einfach selbst. Oder auch wenn Du mit Kollegen zu tun hast oder irgendwelchen anderen Menschen, wie kriegen die das hin, auch Dich mal darüber zu unterhalten? 
 
Ich sag’s immer wieder: Ich gehe an den See und sitze einfach nur. 
 
Hat neulich jemand zu mir gesagt: „Wiebke, so wie ich Dich kennengelernt habe, hätte ich jede Wette verloren, dass Du drei Stunden auf der Bank sitzen kannst.“

Philipp: Da würde ich auch unterschreiben

Wiebke: Und es geht, weil das genau diesen Flow Zustand auslöst. 
Deswegen guck noch mal hin, was ist das, was es bei Dir ausmacht?

Philipp: Ja. Inzwischen verstehe ich es auch. Brauch ja dann auch alles eine Balance. Genau. Na schön. Vielen herzlichen Dank!

Wiebke: Danke dir! Danke fürs Zuhören und viel Spaß beim Herausfinden Deines Flow Zustandes.

Philipp: Eine schöne Woche,

Wiebke: Tschüss

Stell Wiebke Deine Frage