Was meinst denn Du dazu?

Die Szene ist klassisch: Ein Restaurant, mehrere Menschen am Tisch und nach dem Blick in die Karte die beliebte Frage: Was nimmst denn Du? Ich liebe diese Momente insgeheim, weil ich mir eine neue Antwort angewöhnt habe: „Ich schwanke noch“, sage ich dann meist, „zwischen dem Salat und dem anderen und der Forelle und dem Zander, obwohl (kurze Pause) ein Stück Fleisch wäre auch eine Idee.“ Nun ist es wichtig, aufmerksam zu sein und genau in das Gesicht des anderen zu schauen. Das kann dann schon mal wie ein großes Fragezeichen aussehen, vermutlich deshalb, weil meine unklare Aussage den Entscheidungsprozess nicht in gewünschter Weise beschleunigt hat.

Keine Frage, andere nach ihrer Meinung zu befragen, ist mehr als nur eine nette Geste, vor allem dann, wenn es um eine gemeinsame Angelegenheit geht. Nur sieht es in vielen Fällen anders aus, das Essen ist da wohl ein gutes Beispiel: Wir alle dürfen lernen, immer klarer zu wissen (und das heißt dann vor allem zu fühlen), was sich für uns gut und richtig anfühlt. Denn das gute Gefühl ist ja, die Leser dieses Blogs kennen wohl das Gesetz der Anziehung zur Genüge, der klare Hinweis darauf, dass eine getroffene Wahl förderlich für mich ist.

Und genau darum geht es: Wir alle können in jedem Moment auf das Gefühl in uns zugreifen, es wahrnehmen und dann – das wäre der entscheidende Schritt – danach handeln. Nur haben uns andere Menschen dahin trainiert, dass wir ihrer Meinung manchmal oder vielleicht sogar oft mehr Bedeutung geben, als unserem Gefühl. Das mag bei dem einen oder anderen sogar dazu geführt haben, dass er oder sie nur noch wenig oder gar keine eigenen Gefühle wahrnimmt. Angst wäre dafür ein gutes Beispiel: Richtig verstanden ist dieses negative Gefühl der Hinweis darauf, dass ich etwas anderes denken sollte, als ich es im Moment tue. Oder dass ich anders über die Angelegenheit nachdenken sollte, über die ich gerade nachdenke. Nicht mehr und vor allem auch nicht weniger. Wer jetzt seine Angst aus Angst vor der Angst unterdrückt, schneidet sich sprichwörtlich von seiner inneren Führung ab. Damit ist das wichtige innere Navigationssystem abgeschaltet.

Ich glaube, dass unsere Seminare, der Podcast, der Newsletter, dieser Blogbeitrag, unsere Bücher und viele Gespräche, die wir führen, nur dieses Ziel verfolgen: Wir geben Menschen wieder einen Zugang zu ihrem eigenen Gefühl. Und sobald der Kontakt wieder hergestellt ist, läuft das Leben wie von selbst perfekt. Folge einfach wieder Deinem Gefühl!

Deine
Wiebke Lüth
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