Stell Dir mal vor, wir sitzen zusammen in der Sonne am Starnberger See. Du spürst die Wärme auf Deiner Haut und freust Dich über das helle Licht, das durch Deine geschlossenen Augenlider leuchtet. Das Wasser plätschert leise, irgendwo zwitschert ein Vogel. Es fühlt sich schon fast an wie Frühling. Das macht richtig gute Laune!
Während wir uns unterhalten, hörst Du plötzlich eine Frage, die Dich überrascht. Diese Frage habe jedoch nicht ich gestellt, sondern Du selbst, wie Du verwundert feststellst. Als würde eine innere Stimme Dich fragen: „Wer bin ich eigentlich, wenn ich einfach nur entspannt ich selbst bin?“.
Die innere und die äußere Perspektive
Welche Antworten steigen dazu in Dir auf? Wahrscheinlich hast Du ein klares Bild von Dir im Kopf und würdest mir nun davon berichten. Wenn ich jedoch eines Deiner Familienmitglieder befragte, bekäme ich vielleicht eine ganz andere Antwort. Und wiederum eine andere von (D)einem Arbeitskollegen.
Dies liegt zum einen natürlich daran, dass Du Dich selbst aus einem inneren Blickwinkel siehst, jemand von außen jedoch eine ganz andere Perspektive auf Dich hat. Zum anderen ist jedoch auch der Fokus interessant: Viele Menschen haben beispielsweise gelernt, „bescheiden“ zu sein, sich selbst nicht zu sehr zu loben und zunächst auf die eigenen Fehler zu blicken. Menschen von außen jedoch sehen oft zuerst unsere positiven Eigenschaften, Talente und Potenziale (die wir selbst gar nicht so richtig wahrnehmen, weil sie so „normal“ für uns sind).
Wer bist Du und wie viele?
Zudem haben wir in verschiedenen Lebensbereichen oft auch unterschiedliche Rollen übernommen. Dies ist grundsätzlich völlig in Ordnung – so lange wir nicht anfangen, uns zu sehr damit zu identifizieren. Wenn wir zu viele Rollen haben oder ganz besonders auf eine Rolle bestehen (weil wir uns beispielsweise gerne so sehen), vergessen wir manchmal, wer wir wirklich sind. Dann verlieren wir vielleicht unsere wahren Werte und damit auch unseren eigenen Wert aus dem Blick. Im Coaching ist bei mir aktuell beispielsweise eine sehr patente Frau. Sie ist geistig sehr fit, hat viel Einfühlungsvermögen und ist gleichzeitig sehr kraftvoll. Dennoch hat sie es bisher einfach nicht geschafft, sich geschäftlich gut aufzustellen. Dies lag vor allem daran, dass sie sich persönlich immer noch sehr mit der Rolle der mitfühlenden, liebevollen und unterstützenden Frau und Mutter identifizierte und dies auch mit in den beruflichen Alltag nahm.
Wer darfst Du sein, um Deine Wünsche zu kreieren?
In der letzten Inspiration bist Du Dir durch einen Rückblick aus der Zukunft sicher sehr klar darüber geworden, was Du Dir wirklich wünschst, wie Du sein möchtest und wie dieses Jahr für Dich laufen soll. Die Dame im Coaching hat mit besagter Timeline-Übung (kleine Erinnerung, die lernst Du bei uns schon im Practitioner beispielsweise festgestellt, dass sie nun wirklich gerne endlich ihr Business in die Gänge bringen – sprich: endlich richtig Geld verdienen will.
Was darfst Du dafür loslassen?
Das Problem war nur: ihr immer freundliches, liebevolles und hilfsbereites Auftreten verhinderte, dass sie von möglichen Geschäftspartnern richtig ernst genommen wurde. Alle freuten sich, wenn sie sich einbrachte, kamen aber nicht darauf, die Dame entsprechend zu entlohnen. Da sie als Teil ihrer Rolle gelernt hatte, auch nichts (ein-)fordern zu dürfen, ging sie trotz ihres Erfolg-bringenden Einsatzes darum zumeist leer aus. Und so lässt sich bekanntlich kein Business am Leben halten ;-). Im Coaching wurde schnell klar: diese Identität – also das eigene Bild der selbstlosen Weltverbesserin, das diese Frau so gerne verkörperte – ließ sich mit geschäftlichem Erfolg nicht so recht in Einklang bringen. Da sie sich jedoch ihr Leben lang intensiv mit dieser Rolle identifiziert hatte, fiel es ihr zunächst schwer, auch nur darüber nachzudenken, diese Identität loszulassen. Fragen von „wer bin ich denn noch, wenn ich das nicht mehr bin“, „darf ich das überhaupt“ bis hin zu „was bin ich dann überhaupt noch wert“ überfielen sie regelrecht und machten sie sichtlich nervös.
Der Angst die Stirn bieten
Solche Unsicherheiten kommen immer aus einer vermuteten Angst. Identitäten sind nicht nur wichtig, sondern manchmal glauben Menschen tatsächlihc für immer so sein zu müssen, dessen Verhalten sie schon länger beobachtet hatten. Es kamen Befürchtungen auf, ein neues Verhalten wäre nicht möglich, eine Existenz würde verschwinden, selbst wenn sie nicht so hilfreich war. Im Coaching hat dieser Gedanke die Frau dann auch erstmal ganz schön gerüttelt. Als ich sie dann jedoch an die schöne Vorwärts-Projektion von der erfolgreichen Geschäftsfrau erinnerte, die sie sein könnte, schien ihr der Gedanke wirklich erstrebenswert.
Erschaffe Dich selbst neu!
Dieser Prozess kann sich ein bisschen anfühlen wie eine (Neu-)Geburt: Du lässt Altes zurück, um neu zu werden. Das Schöne ist: Du musst gar nicht alles aufgeben, wer und was Du bisher warst. Denn es liegt immer nur an Dir! Du entscheidest, wie Du künftig sein möchtest! Mein Coachee war darum richtig glücklich, als ich ihr erklärte, dass auch eine Geschäftsfrau weiterhin liebevolle, freundliche und unterstützende Anteile haben kann. Letzten Endes entscheidet jeder ja selbst, wie er oder sie künftig handeln möchte. Im Gespräch ließ ich die Frau ein Film skizzieren davon, wie sie sich selbst gerne als Geschäftsfrau sehen möchte mit allem drum und dran. Das wusste sie dann gleich genau! Sie wollte anders sein als andere, und ihre freundliche, hilfsbereite Art in die Klarheit, Führungsqualität und Standhaftigkeit der Geschäftsfrau integrieren.
Lebe Deine Klarheit
Das Schöne ist: letzten Endes weißt Du schon jetzt irgendwo in Dir ganz genau, wer Du bist und wie Du sein möchtest. Nun geht es nur noch darum, Dir selbst gegenüber ganz ehrlich zu sein und dazu zu stehen. Erlaube Dir, Dir selbst gut zuzuhören, Deine Klarheit zu genießen und Deine Werte standhaft zu leben. So positionierst Du Dich Dir selbst und damit auch anderen gegenüber ganz klar und kannst gegebenenfalls auch gut in Verhandlungen treten, wenn Dein Gegenüber seine Wünsche äußert. Dann weißt Du genau, wo Du zu Dir stehen musst, und wo Du vielleicht Kompromisse eingehen möchtest.
Sehr gerne begleite ich Dich auf dem Weg in Deine Klarheit und unterstütze Dich dabei, voll und ganz zu Dir zu stehen! Denn nur so kannst Du das in der Welt erschaffen, was Du Dir wünschst und Deinen Beitrag so gestalten, dass er zu einem schöneren Miteinander beiträgt.
Herzliche Grüße
Deine Wiebke
PS: Bist Du bereit für neue Horizonte? Dann probiere mal eine Lachdusche aus (Youtube Video).