Der Zauberer vom Klenzeberg

Storytelling ist in aller Munde, das Thema erfreut sich sogar bei Vorständen internationaler Konzerne einiger Beliebtheit, denn die Trainer behaupten, dass allein schon das Erzählen netter Geschichten – im Modell von NLP nennen wir das Metaphern – eine verändernde Wirkung hat. Das stimmt und es ist der Grund, warum Menschen schon seit Jahrhunderten Geschichten erzählen. Schöne und böse, aufregende und spaßige und immer genau so gut, wie der Erzähler oder die Erzählerin es kann. Meine Oma war eine Meisterin und auch meine Mutter konnte uns mit spannenden Geschichten unterhalten oder abends zum Einschlafen bringen. Vertrauen und Zuversicht, Sicherheit und Geborgenheit, überlegene Technik und jede Menge Spaß, es war wie heute in einem Seminar bei uns.

Inzwischen sind wir einen Schritt weiter, es gibt sogar Metaphernbücher auf dem Markt, in denen sich Autoren brüsten genau zu wissen, welche Wirkung eine Geschichte hat. Das wäre eine typisch deutsche NLP-Geschichte, denn dann kann ich die Veränderung eines Menschen gezielt steuern und eine Geschichte, nein Metapher, erzählen. Kontrolle ist doch langweilig, wenn ich stattdesssen das ganze Potenzial eines Menschen entfalte. Wer sich mit diesem Wissen an die von Richard Bandler modellierte und in das zeitgemäße Modell des NLP übertragene Technik der Nested Loops heranmacht, wird erstaunt sein. Nested Loops, die verästelten Geschichten, die so scheinbar belanglos und gleichzeitig packend, spaßig, mitreißend, aufwühlend und immer neugierig machen, sind nah dran und doch weit entfernt vom Märchenerzählen. Es ist die hohe Schule, die wir unseren Mastern nicht lehren, sondern wiederum via Nested Loop sozusagen unter die Haut gehen lassen.

Und da sitzen dann die Teilnehmer und sagen zu sich selbst: „Was für ein spanenndes Seminar, wie lustig diese Trainer sind.“ Und merken die Veränderung erst in den Tagen danach, werden sich bewusst, was dies alles ausgelöst hat. Seminare gibt es viele, richtig gute Trainer sind selten und Sie werden es wissen, sobald Sie einen gefunden haben. Es gleicht, ja was genau, einem Versteckspiel, das ich gerne auch in meinen Newslettern spiele. Und ich mag es, sobald ein Teilnehmer mir auf die Schliche kommt, einfach nur, um mit dem nächsten hypnotischen Kommando, versteckt, genestelter Loop, ihn oder sie wieder in eine spaßig-lustig-lockere Trance zu schicken. Lesen macht es leicht, denn in dem Moment, in den Sie dies lesen, werden Sie nicht Auto fahren, also sind Sie sicher und ich darf Gas geben.

Seminare, die unter die Haut gehen

„Wie schaffen Sie es, dass sich unsere Mitarbeiter so schnell verändern und in Ihren Seminaren auch noch so viel Spaß haben?“, wurde ich vor drei Tagen von einem Personal-Manager eines großen deutschen Unternehmens gefragt. Ich gebe offen zu, dass die Antwort immer wieder eine kleine Herausforderung für mich darstellt. Kann ich das alles erklären, ohne dass der Zuschauer in Trance fällt und dann abends erwacht mit besten Gefühlen? Nur er hat dann ja nicht mehr verstanden, warum er oder Sie sich so gut fühlt.

Wie darf ich diesen Damen und Herren, die ja selbst nach der Teilnahme an einem Seminartag nicht verstanden haben, wie ich arbeite, dies erklären? Nested Loops lassen sich so mal eben nicht erklären, mindestens nicht in der Wirkung. Ein limitierender Glaubenssatz – ich gebe es zu – und ich stehe momentan noch dazu, weil dieser Newsletter noch nicht da ist, wo er Sie hinbringen darf.

Dafür ist die Technik einfach, zumindest für jemanden, der ein wenig im Modell von NLP zu Hause ist: Ich nehme fünf Geschichten, verknüpfe sie unterbewusst so, dass sie einen Teilnehmer zum Beispiel von einer leichten depressiven Stimmung zu einem superguten Gefühl führen. Und dann breche ich jede Geschichte ab, wenn der Teilnehmer das Gefühl erreicht hat, das ich in dieser Gefühlskette erreichen möchte. Chaining nennen wir das im Modell von NLP und in vielen Practitioner-Seminaren üben wir das, indem wir Anker auf dem Handrücken, am Arm oder Bein auslösen.

Ja, liebe Teilnehmer, bei uns sind es selten weniger als dreißig Geschichten und ich verspreche, ich erzähle sie auch nicht alle zu Ende. Und dann kommen noch eine Menge hypnotischer Sprachmuster, das Milton Modell lässt grüßen, hinzu und machen es dem Teilnehmer leicht – einmal tief atmen, wirklich tief – sich in diesen wohligen Zustand der Entspannung zu fallen. Ich mag es, dass in guten Büchern über solche Sprachmuster steht, dass drei Punkte … also etwa so – Entspannung und Ruhe bedeuten. Haben Sie „Therapie in Trance“ gelesen. Gutes Buch, nette Beispiel und eine gute Entspannung. Und das alles, ohne dass über nested loops, embedded commands oder listing programs gesprochen wird. Jeder Bereich hat seine eigene Sprache und wir als eitle NLP-Profis wollen uns ganz natürlich auch abgrenzen.

Doch meine technische Erklärung von oben vor dem Milton-Part hilft nicht, weil es doch nur auf die Wirkung der Nested Lopps ankommt. Woher weiß ich, dass alle Teilnehmer bei mir sind? Wie kann ich sicher sein, dass ein Teilnehmer in genau dem Gefühl ist, in dem ich ihn haben möchte? Diese und viele weitere Fragen stellen mir Menschen, die sich wie Sie mit Nested Loops beschäftigen. Antworten finden wir dann am liebsten und leichter in unseren Mastern und beim Trainer Training. Das steht übrigens wieder auf dem Programm und wir werden mit mindestens zehn Menschen Anfang März 2007 in Florida dabei sein. Ich kann meine Freude darüber gar nicht in Worte fassen und tue es trotzdem: Wir werden so unglaublich viel Spaß haben bei Richard Bandler und John La Valle! Juhu!

Vorhang auf, der Zauberer

Die Metapher, die Gilbert, einer unserer Master-Teilnehmer geschrieben hat, ist noch viel schöner, als ich sie in Erinnerung hatte. Das habe ich beim nochmaligen Lesen gemerkt. Wie gut können die Gefühle werden, wenn wir etwas noch einmal wiederholen, was sich gut und richtig und warm und weich anfühlt. Und los geht’s:

Die Suche

Es war einmal ein junger Bär, der zog lustig und beschwingt durch die Welt. Er liebte das Leben und das Leben liebte ihn. Er suchte sich eine wunderschöne Gefährtin und eine nette Höhle. Andere Bären beneideten ihn. Sie waren der Meinung, dass er alles hätte, was sich ein einfacher Bär nur wünschen kann – eine schöne, liebevolle Gefährtin, viele schöne Hobbies, einen kleinen Bienenstock der ihn und seine Gefährtin ernährte…. .

Und doch….

Der Bär war von einer großen Sehnsucht geplagt. Schon seitdem er ein ganz kleiner Bär gewesen war, träumte er … von einem riesigen Schatz – einem Schatz von unsagbarer Schönheit, bestehend aus Gold und Edelsteinen… . Die Sehnsucht nach diesem Schatz wurde immer größer und größer. Es verging kein Tag mehr an dem der junge Bär nicht an den Schatz dachte. So beschloss er eines schönen Tages sich auf die Reise zu begeben und den gewaltigen, wunderschönen, fantastischen Schatz zu finden… .

Auf seinem Weg durch die Welt entdeckte er ein riesiges Spinnennetz. Er fragte die Spinne Google, ob sie etwas über seinen wunderschönen Schatz wisse… .
Die schlaue Spinne antwortete dem Bären: N Hinter dem Horizont gibt es einen Berg am Sternensee. Dieser Berg heißt Klenzeberg. Auf diesem Berg wohnt ein mächtiger Zauberer. Dieser mächtige Zauberer kann dir helfen Deinen Schatz, den Du so sehr begehrst, zu finden.L Der Bär bedankte sich bei der schlauen Spinne Google und machte sich auf den Weg, den mächtigen Zauberer am Sternensee zu besuchen.