Fühlst Du Neid? Einfach mal gönnen können?

Podcast-Transkript Nr. 588

Philipp: Hallo und herzlich willkommen zum Podcast der fresh-academy. Schön, dass Du auch diese Woche wieder eingeschaltet hast, wie immer mittwochs mit Wiebke Lüth

Wiebke: und Phillip Köhler.

Philipp: Schön, dass Du da bist.

Wiebke: Herzlich willkommen!                                         

Philipp: Heute haben wir mal wieder so ein Thema, was irgendwie ganz oft schon angesprochen wurde, aber noch keine so tatsächliche eigene Aufmerksamkeit bekommen hat. Und zwar hat das ganz viel mit diesem Vergleichen zu tun und der Reaktion, wie ich damit umgehe. 
 
Eines der Beispiele, die mir da kommt, ist der Nachbar mit dem dicken Auto und ich mit meiner kleinen Möhre. Ich sehe das aber auch zum Beispiel in diesem Schwimmkurs, den ich da gebe. Ein Haufen Kinder am Spielen sind während einer von denen Einzelunterricht hat und da ganz viel dieses der kann das besser, der kriegt mehr Aufmerksamkeit. 
 
Dieses Thema Neid immer wieder aufkommt. Und gerade bei Kindern frage ich mich Wie geht man damit um? Wie gehe ich damit um?

Wiebke: Für mich gibt es ja keinen Unterschied, ob Kind oder Erwachsener. Der einzige Unterschied ist: Wie lernen Kinder damit umzugehen, wenn andere etwas haben, was Du selber vielleicht nicht hast? 
 
Bei uns zu Hause. Ich habe ja noch vier Geschwister, da gab es diesen Spruch, wenn jemand was anderes bekam oder hatte: „Du hast sicherlich auch etwas anderes Schönes.“.

Bei uns zu Hause wurde es ganz klar gesagt und definiert, dass Neid keinen Sinn macht, sondern dass Du das den anderen Menschen gönnst, was sie haben.

Philipp: Die Theorie verstehe ich…

Wiebke: Ja. Und wie machst Du das jetzt in der Praxis meinst Du? 
 
Das Gefühl von Neid entsteht ja durch Mangelgefühle. Der hat etwas, was Du nicht hast. Die hat etwas, was Du nicht hast. Irgendetwas im Vergleich, was der andere hat, was Du noch nicht erreicht hast, vielleicht. Und da stellt sich jetzt bei mir die Frage: 
 
Was ist Dein Ziel? 
 
Weil dieser Neid kann ja zwei Ziele haben eine sogenannte Von-Weg-Motivation und einmal eine sogenannte Hin-Zu-Motivation.
 
Das heißt, einmal könnte es sein, dass Du sagst: „Oh, wenn ich das nicht habe, was der hat…“ Oder dass Du es als Motivation siehst. Hin-zu-Motivation, das was der hat oder die hat, das will ich auch. 
 
Wenn derjenige diesen Neid nur nutzt, andere schlecht zu machen oder dem das nicht zu gönnen oder zu sagen, der hat ja nur, weil: Der hat reiche Eltern, das hat er gewonnen, das hat er auf unehrenhafte Art erreicht, der hat halt so ein Körper, die hat halt so eine Stimme…. 
 
Was ist das, was dieser Neid für ein Ziel hat? 
 
Und wenn Du den nutzt als Motivation nicht im Sinne von negativ Neid, sondern gönnst: „Guck mal, der kann das, guck mal, der kann sich Einzelstunden leisten. Was kann ich dafür tun, dass ich das auch bekomme?“
 
Es gibt ja auch Menschen, die sich sogar dann freuen, wenn Menschen was passiert von mir aus alles hatten und alles toll funktioniert hat. Und dann passiert in deren Leben irgendetwas Negatives, was vielleicht weder so geplant war noch erwartet war. Dann kommt da siehste, bei denen es doch auch nicht alles perfekt. Guck mal, siehste! Schön, dass denen auch mal was passiert. Das finde ich persönlich ganz schrecklich, weil was ist Dein Ziel, wenn Du so denkst? Was ist Dein Ziel, außer Dich größer fühlen zu wollen, als Du Dich vielleicht gefühlt hast? Weil das ist ja das, was passiert. 
 
Neid entsteht aus einem Mangel Gefühl von: derjenige fühlt sich nicht gleichberechtigt oder nicht adäquat – das ist ja das gleiche Wort – dieser Person gegenüber. Statt, dass Du siehst, was Du in Deinem Leben alles habst und was in Deinem Leben alles schön ist und Dich mit dem vergleichst, was Du in Deinem Leben alles erreicht hast. 
 
Und wie hilft Dir das, über andere negativ zu reden, neidisch zu sein? 
Ich weiß nicht, was das helfen soll.

Philipp: Das heißt, das siehst Du jetzt erst mal als Ausdruck von Frustration quasi? 
Interpretiere ich das da richtig?

Wiebke: Ja, so kannst Du das sehen. Es ist ein Frust-Gefühl von jemand anders hat etwas, was Du vielleicht nicht hast. Und dann finden ja viele Menschen oft Gründe, warum der oder die das hat und Du nicht.

Philipp: Das ist dann auch wieder wie im letzten Podcast die gleiche Dynamik im Sinne von dieser Opferhaltung, dass sich das eben im Außen zu ändern versuche oder da die Unstimmigkeit sehe – anstatt quasi die Verantwortung oder auch die Kraft zu mir zu nehmen, etwas Positives daraus zu machen.

Wiebke: Ja, auch diese Begründung, dass derjenige dann sagt: „Ja, Du hast ja so ne Kindheit gehabt bei Dir musste das ja gut gehen.“ oder „Du hast ja so eine Kindheit gehabt, da musst Du das ja schlecht gehen.“ auch viele Menschen, die die Begründungen in ihrer Vergangenheit sehen, dass sie das gar nicht erreichen konnten. 
 
Ja und es gibt Talente, es gibt Tennisspieler, denen fällt es leichter Tennis zu spielen als anderen. Es gibt Sportler, denen fallen bestimmte Dinge leichter als anderen. Es gibt bestimmte Talente, die wir mitbekommen und bestimmte Fähigkeiten, die wir uns aneignen, die dazu beitragen, wie unser Leben wird. 
 
Eigentlich sage ich das jetzt mal so bewusst ist unser Leben ja nur ein Ergebnis aller Entscheidungen, die wir getroffen haben. Und Du hast bestimmte Entscheidungen getroffen in Deinem Leben, die bestimmte Wirkung haben. Deine Entscheidungen haben bestimmte Ursachen, warum Du Dich so entscheidest und Deine Entscheidung haben auch natürlich dann Auswirkungen. 
 
Dich dann mit den anderen zu vergleichen ist ungünstig, weil diese Menschen haben einfach nur andere Entscheidungen getroffen oder hatten vielleicht auch das Glück in irgendeiner Familie geboren zu werden, in denen es bestimmte Möglichkeiten gab, sich anders zu entwickeln oder finanzielle Möglichkeiten gab. Auch das. 
 
Nur das zu beneiden, was andere haben und denen vielleicht das auch vorzuwerfen oder sich deswegen schlecht zu fühlen. Auch da: Was ist Dein Ziel? 
 
Was ist Dein Ziel, wenn Du andere Menschen beneidet? 
 
Ich frage mich, wie hilft Dir das für Dein Leben, wenn es Dir hilft? So wie gesagt als Motivation: „Das willst Du auch und das würde Dich motivieren!“ – dann Go! Mach! Dann sei so neidisch, wie Du sein willst, wenn Dich das motiviert, neue Ziele zu erreichen oder andere Dinge zu erreichen. Dafür kann es gut sein. 
 
Das bezeichne ich nur nicht als Neid, sondern als Hingucken: Was hat jemand anders erreicht getan? Was hat er für Fähigkeiten? Wie kannst Du Dir die dann auch aneignen? 
 
Was kannst Du tun, um bestimmte Ziele, die Du toll findest, auch zu erreichen?

Philipp: Zwei Sachen, die ich gerne ansprechen würde. Das erste ist, ich muss ganz oft an dieses Thema von unseren Glaubenssätzen Folge denken. Da kommt bei mir diese Frage inwiefern haben denn Glaubenssätze was mit Neid zu tun oder ist das überhaupt so?

Wiebke: Ich glaube, dass durch bestimmte Glaubenssätze natürlich Neid entstehen kann im Sinne von: „Das werde ich nie erreichen. Was die haben, das kann ich nicht, das will ich nicht.“ Auch das könnte ein Glaubenssatz sein. „Ich will gar nicht das und das tun. Ich will gar nicht so viel arbeiten, ich will gar nicht so wenig arbeiten.“
 
Natürlich können Glaubenssätze dazu beitragen, bei einigen Menschen neidisch zu sein. Ich würde da den Glaubenssatz herausfinden wollen: Was genau bedeutet denn Neid für Dich dass, selbst wenn Du merkst, dass Du neidisch sein solltest, was bedeutet das? 
 
Glaubst Du, dass Du das nicht erreichen kannst? Oder können das nur Menschen, die Pünktchen, Pünktchen, Pünktchen? Oder geht das nur, weil Pünktchen, Pünktchen, Pünktchen da noch mal hinguckt: Was sind denn Deine Glaubenssätze, wenn Du das Gefühl von Neid verspürt hättest mal… die das Gefühl auslöse.

Philipp: Das heißt, den Neid so als Sensor zu benutzen, um am eigenen Glaubenssystem auf die Schliche zu kommen.

Wiebke: Ich habe neulich auch wieder von ein paar Menschen dann Nachrichten bekommen, als ich in Urlaub war. Boah, ich bin ja so neidisch. Das würde ich nie jemanden schreiben. Das sollte sicherlich ein Lob sein. Wie schön, dass Du Dir so einen schönen Ort ausgesucht hast.

Philipp: Der war bestimmt Hin-Zu-Motiviert.

Wiebke: Statt Ich bin neidisch könntest Du ja auch schreiben: „Boah, wie schön, dass Du da hingefahren bist, ich gönne Dir das. Ich bin gespannt, wann ich denn das nächste Mal meinen Urlaub an so einem Platz verbringe.“

Philipp: Hat eine ganz andere Qualität,

Wiebke: Weil das Gefühl von Neid ist immer Mangel. Und Du willst nicht aus Mangel-Gefühlen heraus Dein Leben erschaffen, sondern aus Wunsch-Gefühlen. 
 
Was ist Dein Ziel und darüber nachzudenken, was Dein Ziel ist, weil wenn Du nur in das gehst von „Boa, guck mal, was der hat“ und boa Du wärst neidisch auf irgendetwas, glaube ich, fehlt das Ziel. 
 
Das ist eine reine negative Betrachtungsweise einer Situation, die Du bei anderen beobachtest.

Philipp: Cool. Verstehe. Das klärt auch schon vieles von dem, was ihr als zweites ansprechen wollte. Und zwar hat mir jetzt unser Gespräch eine Situation vom letzten Wochenende noch mal in Erinnerung gerufen, wo ich einen Menschen kennengelernt habe, wo ich mir in ganz vielen Punkten gedacht habe: Hey, cool, so macht er das. Ah, verstehe. Ah, das könnte ich auch machen. In dieser Person. Wenn ich jetzt mal zurückspule in meiner Person. 10 20 Jahre zurück. Mit Sicherheit ganz viel mit Neid reagiert hätte auf diesen Menschen, auf diese Impulse und die gar nicht nutzen konnte damals. Zum einen frage ich mich da, was ist da bei mir passiert, weil da scheint irgendwas sich entwickelt zu haben und ich bin mir dessen gar nicht so bewusst oder werde das gerade dank dieses Anstoßes. Und auf der anderen Seite eben zu merken, auch für mich. Hey, das ist nicht einfach nur ein Jetzt guck Dir doch da was Positives ab, sondern das ist tatsächlich möglich, da eine Veränderung in sich auch zu spüren und von diesem negativen Gefühl komplett wegzukommen und dieses Miteinander eben zu nutzen, um die eigene Richtung noch klarer, noch schneller noch wie auch immer ich das freudiger haben möchte, zu gestalten.

Wiebke: Ja, das ist ein wunderschöner Punkt, wie Du das beschrieben hast. Auch diese Entwicklung, das ist ja das, was passiert, wenn Menschen das Gefühl von Mangel wegnehmen, dass Du immer mehr auf das Positive achtest, immer mehr dahin kommst zu wissen und zu fühlen, was Du willst. 
 
Ich bin der Meinung, dass wenn Du anderen Menschen den Erfolg gönnst, die Partnerschaft gönnst, die Umstände gönnst, in denen der andere lebt, dass Du immer mehr das auch dann in Dein Leben lässt. 
 
Es gibt ja auch Menschen, die neidisch sind und das den anderen nicht gönnen oder dann damit einen negativen Glaubenssatz verknüpfen. Zum Thema Geld zum Beispiel Die haben ja so viel Geld und Geld macht, Pünktchen, Pünktchen, Geld, Macht, Pünktchen, Pünktchen und damit können sie gar kein Geld in ihr Leben ziehen, Positiv, weil sie mit Geld eine negative Verknüpfung haben, auch noch neidisch sind, damit verhindern, dass Ihr Leben auch zum Thema Geld in eine neue Bahn gelenkt wird und Sie einfach mehr Geld haben und mehr Geld in Ihr Leben ziehen. 
 
Deswegen finde ich dieses Gönnen so wichtig und sich mit dem anderen zu freuen. Das ist ja das, was so schön dieses Sprichwort sagt, geteilte Freude ist doppelte Freude. 
 
Wenn Du diese guten Gefühle mit anderen Menschen teilst und Dich freust mit den anderen, dann entsteht bei Dir ja auch Freude. Bei dem anderen entsteht Freude. Und dann gibt es vielleicht auch viel mehr Möglichkeiten, mit jemanden anders gemeinsam was zu erschaffen. Auch das finde ich so toll. 
 
Das sind ja auch so gemeinsame Dinge, die wir erschaffen können, wenn zum Beispiel unterschiedliche Geschäftsbereiche gibt, in denen der andere erfolgreich ist. Und statt zu sagen „Hä? Nö, der hat so viel, was ich noch nicht habe…“, zu sagen „Okay, wie können wir diese gemeinsamen positiven Auswirkungen zusammenführen und gemeinsam was Neues erschaffen?“ Und das geht nicht, wenn Du dem anderen das neiden würdest, denn das geht nur, wenn Du dem anderen das gönnen. Deswegen sagt man ja umgibt Dich mit Menschen, die das haben, was Du Dir wünscht. 
 
Umgibt Dich mit Menschen, die diese positive Ausstrahlung haben, die positiv über andere Menschen reden, die positiv ihre Dinge erschaffen, statt durch negative und durch Neid und durch Mangel-Gefühle hoffen, bestimmte Sachen erreichen zu wollen. Deswegen gönn den anderen Menschen ihren Erfolg, gönn den anderen Menschen eine gute Beziehung. Und wenn Du jemanden siehst und dann noch nicht die Beziehung hast und siehst, wie die sich küssen, nicht sagen „Hey get a room und aus meinen Augen“, sondern einfach nur zu gucken und sagen „Boah, wie schön ist das denn!“ Die haben etwas Tolles erreicht in ihrem Leben. Wie schön ist das! Boah, ich freue mich so für diese beiden Menschen. 
 
Je mehr Du dieses Gefühl von Freude in Dir machst, dafür dass andere das schon haben, was Du hast, desto mehr kommt es in Dein Leben. Da glaube ich ganz fest daran,

Philipp: Geh noch mal kurz so diese Schritte durch und wird dann gerne auch noch mal auf dieses positive Gefühl eingehen. Das erste ist, ich habe dieses Gefühl von Neid, nehme ich in irgendeiner Situation war, habe ich die Möglichkeit mich zu fragen – Ist das dann eine Warum-Frage?

Wiebke: Wie mache ich es, dass ich das mache?

Philipp: Wie? Wie mache ich das? Um eben auch auf diese Glaubenssatz-Ebene zu kommen und mich selber da besser zu verstehen, wie ich das mache. Dann anfange auch dadurch zu lernen, wo ich eigentlich hin will, mir das klarer zu machen, um dann von dem anderen lernen zu können, wie ich das benutzen kann, da selber hinzukommen.

Wiebke: Perfekt.

Philipp: Aha, geil. Dieses Gönnen. Wie funktioniert das? Ich stells mir vor, dass da tatsächlich irgendwie eine Situation passiert, wo mir das erst mal schwerfällt.

Wiebke: Fiel bis gestern.

Philipp: Erster Schritt fiel bis gestern sehr gut. Ab jetzt wird es viel leichter. Woran merke ich das denn?

Wiebke: Lass uns einfach mal die Natur als Beispiel nehmen. Es gibt unendlich viele Blumen, unendlich viele Bäume. Gefühlt. 
 
Wenn Du in Wald gehst, kann ich mir kaum vorstellen, dass da ein Baum steht, eine Kiefer zum Beispiel, die dann denkt, wenn die Buche in der Nähe stehen sollte: „Boah hat die viele schöne Blätter… Ich habe nur Nadeln…. Wie doof ist das denn…. Das gönn ich der aber jetzt nicht, dass die so viele Blätter hat!“ So die Buche denkt dann vielleicht auch „Oh, ich verliere immer alle meine Blätter. Es ist so kalt im Winter.“ 
 
Die vielen Blumen, die auf der Wiese stehen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die sich unterhalten untereinander. Dass die eine viel schöner blüht als die andere, ist für mich das Beispiel für eine Blume, ein Baum erstrahlt in seinem Licht, in dem, was es mitbekommen hat von der Natur und ist wunderschön, so wie es ist. 
 
Warum sollte jetzt die – sage ich es bewusst warum – die eine Blume auf die andere neidisch sein, dass sie grün aussieht statt rot oder gelb statt blau? Das ist dieser erste Gedanke, dass wir in der Natur so viele schöne Dinge haben und das einfach mal genießen. Einfach mal, wenn Du zum Beispiel nen kleinen Gänseblümchen Strauß pflückst und jemand anders, der in der Nähe ist, pflückt einen doppelt so großen Strauß, dann nicht zu sagen „Böööhh! Der hat ja viel mehr als ich.“

Wiebke: Statt zu sagen: „Du hast Dich dafür entschieden, so viele Blumen zu pflücken.“ und das ist Deine Entscheidung. Und wenn der andere entscheidet, doppelt so viel Blumen zu pflücken, dann entscheidet derjenige, doppelt so viele Blumen zu pflücken. So what? 
 
Da noch mal hin zu gucken und zu sagen: Das ist es eine Entscheidung. Es ist eine Entscheidung, darauf zu gucken, was schön ist und es ist eine Entscheidung, darauf zu gucken, was noch nicht so toll ist. Und dass Du Dir da noch mal überlegst zum Thema gönnen. Was möchtest Du denn für Dich entscheiden? 
 
Wenn Du Dir jetzt ein neues T-Shirt kaufst – gönnst Du Dir dieses neue T-Shirt oder gönnst Du Dir es nicht? Auch das ist ja der Punkt. Was gönnst Du Dir für Dein Leben, wenn Du irgendwas in Deinem Leben schönes tust, ob es ein Waldspaziergang ist, ob es eine Fahrt an den See ist… – Auch da habe ich schon Nachrichten bekommen. Ich bin total neidisch, dass Du an diesen See fährst und diese Sonnenuntergänge guckst und dass ich dann sag: „Dann komm! Fahr an den See, guck Dir den Sonnenaufgang an! Guck Dir dann von mir aus ein Bild an, ich schicke Dir eins.“
 
Was ist das, was Du möchtest? 
 
Und wenn Du den Sonnenaufgang oder Untergang sehen willst, dann guck ihn Dir an, wenn Du in den Wald gehen möchtest, dann tu das. Und wenn Du jemanden anders im Wald siehst, freu Dich darüber, dass der auch im Wald ist. 
 
Ganz viel in Kleinigkeiten wieder diese Freude spüren, was es alles tolles gibt. Dein ganzes Leben in Dankbarkeit zu sehen, was Du alles in Deinem Leben Dir gönnst. Du gönnst Dir morgens ein Frühstücksei, ein Brot, einen Tee, einen Kaffee. Das gönnst Du Dir ja auch. Und beim Kaffee sagt sie ja auch nicht zu jemandem „Na sag mal, also Du gönnst Dir jetzt schon wieder einen Kaffee?“ 
 
Da noch mal hin zu gucken, wo ist Deine Grenze von was Du anderen gönnst und was nicht? Was ist normal für Dich, was Du anderen gönnen würdest und wo würde dann dieses nicht gönnen anfangen? Und das hat ganz viel mit Deinem Wertesystem zu tun, ganz wie mit Deinem Glaubenssystem zu tun. Was ist okay, sich zu gönnen und was es nicht okay für Dich und für andere? Und gibts es ein Unterschied? 
 
Das machen ja manche Menschen auch. Die machen ja einen Unterschied darin, was sie sich selber gönnen und was sie dann anderen gönnen.

Philipp: Ahh was macht das für Auswirkungen?

Wiebke: Ja, sie gönnen zum Beispiel sich ein Abendessen und gehen irgendwo anders weg und geben ganz viel Geld aus für ein Abendessen zum Beispiel und wenn Sie da mit Ihren Kindern essen gehen, sagen wir mal die Eltern. Gehen sie in so ein „schnell-fress“, weil sie sagen „Ach nö, können wir gar nicht so genießen.“ Und, und davon gibt es unterschiedliche Beispiele, auch umgekehrt: Du gönnst anderen Menschen mehr als vielleicht Dir selbst. Du gibst anderen Menschen mehr Zeit, zum Beispiel als Dir selbst. Also auch in die Richtung kannst Du da noch mal hingucken.

Philipp: Da wäre das Ziel dann in erster Linie Bewusstsein reinzubringen, um mir klar zu werden, wie es gerade ist?

Wiebke: Ja! Die Bewusstheit ist für mich Basis für ganz, ganz viele Dinge. Diese Bewusstheit überhaupt über Dein Gefühl. Was fühlst Du, wie fühlst Du Dich? Und was löst dieses Gefühl aus? Was löst das Gefühl von Neid aus? Was löst das Gefühl von Gönnen aus? Und ich glaube, dass das Gefühl von das Du anderen Menschen etwas gönnst, ganz viel aus dem Gefühl von Dankbarkeit herauskommt. 
 
Wenn Du dankbar bist für das, was Du in Deinem Leben erschaffen hast bisher, wenn Du dankbar bist für diese vielen, vielen schönen Dinge auf dieser Welt, dann gibt es keinen Grund für mich anderen Menschen nicht alles zu gönnen, was es gibt da draußen.

Philipp: Ja, geht wieder auf diese Grundeinstellung mit welchem Gefühl laufe ich in der Welt herum zurück und eben der Unterscheidung bin ich in einem Mangel-Gefühl drin oder in einem gönnenden, gebenden, dankbaren Fülle – fülligen Gefühl.

Wiebke: Genau. Ja schön, schön zusammengefasst.

Philipp: Was ich da auch nochmal lustig finde, so ähnlich wie Du es gesagt hast, sich selbst das Gönnen zu gönnen, statt eben in diesem Neid zu bleiben und das auch als eigene Entscheidung zu sehen. Das finde ich stark, das finde ich cool.

Wiebke: Dann sind wir bei der Unterstützungs-Aufgabe diese Woche. Ja, es gibt zwei. 
 
Wenn Du in irgendeinem Bereich noch neidisch sein solltest, dass Du da einfach noch mal hin guckst, was genau schneidest Du dem anderen und was würdest Du Dir für Dich wünschen? Da noch mal Dein Ziel klarmachst, was genau ist Dein Ziel? Und dafür ist übrigens auch der Ziele Tag nochmal toll, dass Du Dir einfach mal einen Tag für Deine Ziele nimmst, überlegst, was willst Du? 
 
Und auf der anderen Seite dann das Thema gönnen. Was gönnst Du Dir vielleicht bisher nicht, was Du Dir am liebsten gönnen würdest? Wo könntest Du anderen Menschen noch mehr gönnen? Und dieses Gefühl von „Boah, ist das toll, dass die das in ihrem Leben haben.“ – also vor allem gute Gefühle damit verknüpft. Das ist das Ziel, das Du wieder aus der Fülle heraus Dein Leben erschaffst und Deine Ziele erreichst.

Philipp: Ja, persönlicher Eindruck vom Ziele Tag dazu: Beste Wahl. Also es ist in so einer kurzen Zeit von einem Tag ein so wichtiger, wesentlicher Blick nach vorn und was sich dadurch quasi alles auch wie automatisch selbst in Bewegung setzt, um diesem Ziel zu unterstützen. Ein sehr schönes Seminar, gerade auch wenn man noch nicht an der fresh-academy war oder wenn man seit 10 Jahren hier ist und wie jedes Jahr kommt. Aber dann brauchen wir es Dir eigentlich auch nicht sagen.

Wiebke: Das stimmt. Dann eine schöne Woche. Wir freuen uns aufs Wiederhören. Wiedersehen. Auf Deine Nachrichten, dass Du dran bleibst.

Philipp: Genau. Und entweder in der Woche zur nächsten Folge oder am 20. November zum Ziele Tag. Bis dahin.

Wiebke: Tschüss.

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