Warum spielen Menschen Lotto?

Vorannahmen, die Präsuppositionen, spielen in den meisten NLP-Ausbildungen nur eine nachgeordnete Rolle. Bestenfalls kommen sie dann kurz vor, wenn es um hypnotische Sprachmuster geht. Thema ist, in einen Vorschlag oder eine Bitte eine Voraussetzung stillschweigend zu integrieren. Die meisten Menschen sind nicht wach genug, um dies mitzubekommen.

Deshalb mag die Frage „Nimmst Du den Müll mit, wenn Du mit den Hunden gehst, oder bringst Du ihn später runter?“ Ihnen jetzt ziemlich auffällig erscheinen. Im Alltag ist es jedoch selbstverständlich, dass wir diese Verknüpfungen nutzen und oft stillschweigend und ohne gesonderte Erwähnung einfügen. So habe ich mich beispielsweise gefragt, warum Menschen Lotto spielen? Welche Vorannahme steckt darin?

Glaubenssysteme wirken

Es mag ein wenig Übung voraussetzen, bei einem solchen Thema gleich die möglichen Voraussetzungen zu erkennen. Viele Seminarteilnehmer antworten, dass die Lottospieler annehmen zu gewinnen. Doch da bin ich mir gar nicht so sicher. Fragen Sie mal einen solchen Spieler, ob er wirklich daran glaubt gewinnen zu können. Meist erhalten Sie dann eine negative Antwort, bestensfalls erhofft es sich derjenige. Mir geht es auch weniger darum, über die Abhängigkeit zwischen dem Gewinnen und den eigenen Glaubenssätzen zu schreiben.

Vielmehr setzt das Lottospielen bei den meisten Menschen voraus, dass sie überzeugt sind, auf andere Weise nicht zu Geld zu kommen. Naja, mögen Sie jetzt denken, das ist doch auch logisch. Wie soll ich denn so viel Geld mit meinem Beruf verdienen? Mag ja sein. Fest steht, dass unser Leben durch bewusste und unterbewusst laufende Glaubenssätze bestimmt wird. Ob wir krank oder gesund sind, glücklich oder nicht, zuversichtlich oder eher pestimistisch – das dahinterliegende Glaubenssystem bestimmt die Richtung. Und auf diese Weise wird die Realität als Abbild dessen, was wir wirklich glauben, geschaffen.

Nachfragen hilft

Deshalb ist es so wichtig, diese Glaubenssysteme bewusst zu machen und zu hinterfragen. Am besten gelingt dies meist mit der Unterstützung eines Freundes oder eines Partners beziehungsweise einer Freundin oder Partnerin. Denn die eigenen Vermeidungsstrategien und blinden Flecken können gerade bei dieser Arbeit dafür sorgen, dass wir das Offensichtliche nicht sofort sehen oder erfahren wollen.

Die Fragen, die bei dem Entlarven der versteckten Präsuppositionen helfen, entstammen dem Metamodell. Also geht es um „Wie genau …?“ und „Was bedeutet …?“. Womit sich der Kreis zum Lotto schließt: Bleiben Sie wach, wenn Ihnen jemand erzählen möchte, große Ziele seien nur auf die eine oder andere Art zu erreichen. Nicht jedes große Ziel muss für Sie erstrebenswert sein und Sie können jedes Ziel erreichen, das Sie sich gesetzt haben!