Keine toten Pferde reiten!

Das neue Jahr 2015 startete für mich und meine geliebte Frau Wiebke mit einer ganz wichtigen Maßnahme: Wir haben uns unser Leben genau angeschaut und beschlossen, keine toten Pferde zu reiten, sondern uns noch mehr auf die Dinge in unserem Leben zu konzentrieren, die richtig gut laufen, Spaß machen und mit denen wir uns gerne beschäftigen.

Vielleicht kennst Du das Thema mit den toten Pferden noch nicht?!
Es stammt aus dem Business-Kontext und geht so:

Eine Weisheit der Dakota-Indianer besagt: „Wenn Du entdeckst, dass Du ein totes Pferd reitest, steig ab!”

Das ist mal schön auf den Punkt gebracht! Doch leider halten wir uns manchmal nicht daran. Sondern…

…wir besorgen uns eine stärkere Peitsche.
…wir sagen: „So haben wir das Pferd schon immer geritten”.
…wir gründen einen Arbeitskreis, um das Pferd zu analysieren.
…wir besuchen andere Orte, um zu sehen, wie man dort tote Pferde reitet.
…wir erhöhen die Qualitätsstandards für den Beritt toter Pferde.
…wir bilden eine Task-Force, um das Pferd wiederzubeleben.
…wir kaufen Leute von außerhalb ein, die angeblich tote Pferde reiten können.
…wir schieben eine Trainingseinheit ein, um besser reiten zu können.
…wir stellen Vergleiche unterschiedlicher toter Pferde an.
…wir ändern die Kriterien, die besagen, dass ein Pferd tot ist.
…wir schirren mehrere tote Pferde gemeinsam an, damit wir schneller werden.
…wir erklären: „Kein Pferd kann so tot sein, das wir es nicht mehr reiten können.”
…wir machen eine Studie, um zu sehen, ob es bessere oder billigere Pferde gibt.
…wir erklären, dass unser Pferd besser, schneller und billiger tot ist als andere Pferde.
…wir bilden einen Qualitätszirkel, um eine Verwendung von toten Pferden zu finden.
…wir richten eine unabhängige Kostenstelle für tote Pferde ein.
…wir vergrößern den Verantwortungsbereich für tote Pferde.
…wir entwickeln ein Motivationsprogramm für tote Pferde.
…wir erstellen eine Präsentation, in der wir aufzeigen, was das Pferd könnte, wenn es noch leben würde.
…wir strukturieren um, damit ein anderer Bereich das tote Pferd bekommt.
…wir senden jemandem das tote Pferd als Geschenk. Geschenke darf man nicht zurücksenden.
Quelle: (leider unbekannt)

Mein persönlicher Favorit in dieser Liste ist die Veränderung der Kriterien, die besagen, dass das Pferd tot ist. Worum es mir geht? Ich habe in meinem Leben immer mal wieder viel Zeit vergeudet mit toten Pferden. Beziehungen, die mir nicht gut taten. Beschäftigungen, die ich nicht mochte und dennoch immer wieder tat. Ja auch das Wohnen in einer Region, die mir nicht gefiel, war für mich so ein totes Pferd.

Im NLP nennen wir die oben aufgeführten Versuche Reframing, also das Schaffen eines neuen Bezugsrahmens für etwas, das wir im Alltag erleben. Nun kommt der Haken: Wie soll man glücklich werden in einem Setting, das einem nicht richtig gut passt, und dennoch so positiv schwingen, dass man nur das Beste anzieht? Reframing ist da eine sehr gute Möglichkeit, die gute Laune trotz der einen oder anderen Umpässlichkeit zu überwinden.

Ich glaube, dass jeder von uns selbst die Grenze zwischen einem Thema, bei dem sich das Reframing lohnt, erfühlen kann. Es hat mit der Ehrlichkeit zu mir selbst zu tun – das ist zumindest mein Fazit. Ich weiß, welche Pferde tot sind und beim besten Willen nicht mehr zum Leben erweckt werden können. Und dann darf ich mit dem Ableben dieses Pferdes meinen Frieden machen – ein entscheidender erster Schritt. Das Thema ist vorbei, erledigt, abgehakt.

Jetzt kommt Schritt 2: Aktives Loslassen des Themas, manchmal sind da auch eine harte Entscheidungen gefragt. Gehen Sie hier mutig voran, wenn wirklich entschieden ist, dass das Pferd ein für allemal gestorben ist.

Schritt 3: Beerdigen! Das bedeutet konkret, das Thema nicht mehr anzusprechen, es zu vergessen, die Konzentration aktiv auf etwas anderes zu richtem. Das hat ganz viel mit der Übung zu tun, seine eigenen Gedanken zu fokussieren auf einen gewünschten, positiven Aspekt des Lebens.

Schritt 4: Innere Heilung. Die passiert in meiner Welt im Lauf der Zeit, ganz sanft, durch Anschauen, Verändern der eigenen Gefühle, Liebe schicken, immer wieder loslassen, annehmen und viele Techniken aus dem NLP helfen dabei.

Schritt 5: Leben noch viel mehr genießen als jemals zuvor durch die neue Leichtigkeit, die jetzt in Ihr Leben strömt! :-)

Also hier mein Wunsch für Sie in diesem Jahr: Finden Sie die toten Pferde in Ihrem Leben und beerdigen Sie sie – am besten jetzt gleich!