Darf ich es mir richtig gut gehen lassen?

Es scheint doch ein Widerspruch zu sein: Wir alle wollen lernen, uns mehr um einander zu kümmern, die Welt in Ordnung zu bringen und nicht immer nur an uns zu denken. Und auf der anderen Seite kommt nichts in Ordnung, so lange wir versuchen, nur im Außen eine Welt zu erschaffen, die wir in Ordnung finden. Ja, ich gehe zum Beispiel am Begeisterungstag noch einen Schritt weiter: Da wir die Welt von innen nach außen erschaffen, können alle Reparaturen im Außen nichts bringen, wenn die Menschen nicht in ihrem Innern eine neue Haltung entwickeln.
Ich finde in meinem Lebensalltag diesen Widerspruch immer mal wieder schwer auflösbar, denn ich versuche den Vorwurf, egoistisch zu sein, zu vermeiden. Meiner Meinung nach kommt das schlechte Gewissen von Sätzen wie: „Denk doch mal an die Anderen.“ oder „Du denkst wohl nur an Dich.“
Das kann für den einen oder anderen eine echte Zwickmühle gewesen sein: Zwar lässt man es sich gutgehen, gönnt sich ein bisschen Luxus oder ein herrliches verlängertes Wochenende. Doch zeitgleich mag einen das Gefühl beschleichen, das genau in die entgegengesetzte Richtung wirkt. Fragen wie „Ist das denn nötig?“ oder „Eigentlich brauche ich das nicht.“ sind ein Hinweis darauf, dass wir von limitierenden Glaubenssätzen zurückgehalten werden. Das kann so weit gehen, dass man sich absolut unwohl fühlt in einer Situation, die man doch eigentlich genießen müsste.

Was tut mir denn wirklich gut?

Und es gibt noch einen weiteren Aspekt, der für viele Menschen entscheidend neu sein kann: Viele wissen nämlich gar nicht genau, was ihnen guttut, weil sie so wenig Erfahrung damit haben. Der eine liegt gerne zwei Wochen lang still am Strand in der Sonne, liest ein Buch nach dem anderen und wird braun dabei. Der andere bereitet lieber ein Essen für seine Freunde vor und der Dritte zieht sich auf eine Berghütte zurück und ist dort einfach mal für sich alleine, wieder andere schätzen den Aktivurlaub und finden das genau richtig. Und nicht selten mögen wir Menschen ein bisschen von allem, wenn wir uns erst einmal erlauben, es wirklich auszuprobieren.

Fangen Sie jetzt an

Hier sind meine konkreten Empfehlungen:

Tipp 1: Hören Sie auf damit, dieses Sich-selbst-gut-tun auf irgendeinen Tag in der fernen Zukunft zu verschieben. Beginnen Sie gleich jetzt damit, fünf oder zehn Minuten am Tag sind absolut ausreichend. Finden Sie in dieser Zeit schöne Momente, die Ihnen Freude bereiten. Möglichst viele Kleinigkeiten, das Anschauen eines Bildes zum Beispiel.

Tipp 2: Sehen Sie sich selbst als Anfänger, wenn es darum geht, das Leben zu genießen. Erlauben Sie sich, wie bei jeder anderen neuen Tätigkeit auch, Fehler zu machen. Sie dürfen ausprobieren, ob Ihnen etwas gefällt.

Tipp 3: Umgeben Sie sich gezielt mit Menschen, die sich auch gerne selbst guttun und das Beste vom Leben erwarten. Das können gerne auch Teilnehmer unserer Seminare sein, die freshies. Probieren Sie es aus, denn positive Menschen sind gute Motivatoren dafür, dem eigenen Leben eine neue Richtung zu geben.

So werden Sie dann Schritt für Schritt ein Meister darin, das Leben zu genießen, viele schöne Momente zu erschaffen und sich immer mehr auch darüber zu freuen, wenn Sie besonders schöne Augenblicke erleben. Viel Spaß auf dieser Reise!