Anders ist besser!

Anders ist besser! – doch wie funktioniert das genau?

Klar, anders ist besser, das steht auf jeden Fall fest. Denn nur der, der die Dinge anders macht als die meisten Menschen, kann erfolgreicher sein. Das stimmt. Allerdings darf dabei auch das gewünschte Ergebnis im Auge behalten werden, denn nur wenn das auch stimmt, macht das anders sein Sinn. Die Frage, mit der ich mich in den vergangenen Tagen intensiver beschäftigt habe, ist folgende. Woran erkenne ich, dass ich etwas anders mache als die meisten Menschen und was glaube ich darüber?

Was wenn das neue, Andere nicht optimal ist?

Mir fiel das auf, als ich an einem Text arbeitete und merkte, dass es mir immer schwerer fiel, je mehr ich schrieb. Also war ich aus irgendeinem Grund auf dem Holzweg. Das Thema konnte es nicht sein, es war eines meiner Lieblingsthemen, über das ich immer schreiben und reden kann. Ich suchte weiter, denn ich hatte keine Lust, die aufkommende schlechte Laune und Unlust einfach zu übergehen. Es schien mir wichtig zu sein, denn ich kannte diese Unlust beim Schreiben schon von anderen Situationen und ich wollte das endlich los werden. Worum ging es also?

Ich fand mit einigem Nachdenken heraus, dass ich den Text nicht einfach nur so schrieb, wie er mir gerade einfiel. Stattdessen prüfte ich jedes Wort und jeden Satz mit der Frage, ob das denn dem Leser gefallen würde. Das war spannend, denn natürlich stimmt es, ich schreibe auch das hier, damit Du es gerne liest. Doch gleichzeitig darf ich so schreiben, dass es mir gefällt und das ist sicher anders, als es anderen Schreibern gefallen würde. Nur so kann es etwas werden.

Anders ist richtig, wenn es mir gefällt!

Insofern stimmt es also, dass es gut ist, etwas anders zu machen als andere. Und gleichzeitig, und für mich ist das fast noch wichtiger, darf mir das Ergebnis gefallen. Zuallererst nur mir, selbst wenn ich es für andere Menschen mache. Ich stellte fest, dass ich in meinem Alltag häufiger in diese Falle gerate, dass ich die Interessen anderer Menschen als wichtiger einschätze als meine Meinung oder meine Vorstellung. Prüfe das doch einfach mal für Dich! Vielleicht hast Du Dir abgewöhnt, anders zu sein, in der Hoffnung, dadurch mehr Anerkennung zu bekommen. Die Frage dazu lautet: Hast Du denn dann wirklich mehr Anerkennung bekommen? Denn in meinem Fall stimmt das nicht!

Zudem stimmt das Feedback, das ich typischerweise für meine Texte bekomme, gar nicht mit diesem Glaubenssatz überein.

Wenn ich sozusagen „frei von der Leber weg“ schreibe, so wie es mir gefällt, dann sind die Menschen ganz oft begeistert und geben mir sensationelles Feedback. Also kann ich den alten Glaubenssatz über Bord werfen und mich das neue, andere trauen.

Einmal mehr darf es leicht sein in meinem Leben. Das Beobachten der eigenen Unlust war also ein sehr guter Weg, um mit mir selbst voranzukommen. Hier ist demnach ein ganz neuer Standard am Werk: Was würde mir gefallen, wenn ich das für mich schreiben würde? Ich werde zum Standard meiner eigenen Schöpfungen und danach kann ich das Ergebnis beurteilen.

Ich kann nicht für meine Kritiker schreiben!

Nein, ganz sicher nicht, denn die sind ja eben Kritiker, weil ihnen das nicht gefällt. Allerdings erreiche ich mit meinen Texten jedes Mal andere Menschen, vermutlich, weil ich auch immer mal etwas anderes betone, auf etwas anderes Wert lege, einen unterschiedlichen Schwerpunkt setze. Damit bleibe ich anders, immer ich selbst und ich muss mich nicht mehr verbiegen für andere, denen ich dann sowieso nicht genügen kann.

Hier geht es also darum, dass Du Dich auf Deine eigene Kreativität verlassen kannst, dass nur dann etwas Echtes entsteht, wenn Du die Schere aus dem Kopf bekommst. Das ist oft genug auch ein Thema für unsere Teilnehmer und ich weiß, dass es so wichtig ist, diesen neuen Schwerpunkt für das eigene Leben zu finden – am liebsten jeden Tag, jede Stunde und jede Minute. Ein neuer Lebensstil ist das, ein Lebensstil, den ich Dir sehr ans Herz legen möchte. Denn die eigene Kreativität kann sich ja nur entfalten, wenn die Schere im Kopf verschwunden ist. Und darf nicht auch Dein Leben ganz individuell sein und dann vielleicht auch manchmal nur einem Menschen gefallen: Dir selbst!
Gönne Dir diese Freiheit am besten für Dein ganzes Leben!

 

Deine
Wiebke Lüth
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